Reporter: „Werden Sie ihr Engagement […] fortsetzen?“
„Was die Minderheiten betrifft natürlich, also, gerade deswegen war dieser Anschlag. Wegen Minderheiten- und Zuwanderer- und Ausländerfeindlichkeit.“
– Silvana Meixner am 4. Dezember 1993

Am 3. Dezember 1993 erhielt Silvana Meixner die zweite Briefbombe aus der „Serie 1“
Silvana Meixner ist eine österreichische Journalistin und TV Moderatorin. Ab 1988 war Meixner beim ORF tätig und maßgeblich an der Sendung „Heimat Fremde Heimat“ beteiligt. Ab 2007 leitete sie die ORF-Minderheitenredaktion. Kern ihres medienpolitischen Engagements ist der Einsatz für Minderheiten und gegen Rassismus in Österreich.
Silvana Meixner erhielt am 3. Dezember 1993 die zweite Briefbombe der „Serie 1“, sie wurde schwer verletzt. Die Bombe richtete sich an Meixner, die selbst von Rassismus betroffen ist, aber auch gegen die Arbeit der gesamten Minderheitenredaktion.
Gleich am nächsten Tag wurde sie im Krankenhaus interviewt. Bereits am Tag nachdem die ersten beiden Briefbomben detonierten, steht für Sie fest, dass es sich um neonazistische Täter handeln muss – eine Erkenntnis die unterstreicht, wie wichtig es ist, auf Betroffene rechter Gewalt zu hören:
„Ich glaube, dass die Rechtsradikale[n] dahinter stehen.“
„Wieso vermuten Sie das?“
„Also, das war mein erster Gedanke. Und wissen Sie, wenn aus [dem] Bauch etwas kommt da – ich bin sicher, muss ich sagen.“
Trotz der schon 1993 von Betroffenen geäußerten Vermutung einer rechtsterroristischen Motivation der Anschläge wurde von Polizei und BVT Jahrelang „ergebnisoffen“ in „alle Richtungen“ ermittelt, was in der Praxis oft bedeutete, die Betroffenen und ihr Umfeld zu verdächtigen (Täter-Opfer-Umkehr).