Johanna Dohnal

„Was ich sage, das ist zutiefst unangenehm. Ich meine, ob das jetzt die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder die kostenlosen Verhütungsmittel sind, es hat was mit Sexualität zu tun und da schnallen die meisten sowieso ab. Ich nenne die Dinge beim Namen und so jemanden stellt man gerne ins Eck“

– Johanna Dohnal, 1992.

Dohnal (rechts) bot als Staatsekretärin regelmäßig Sprechstunden an. Foto: Fritz Kern

Ihre politische Karriere begann Johanna Dohnal bei der SPÖ Wien. 1978 war sie an der Gründung des Vereins Soziale Hilfen für gefährdete Frauen und Kinder beteiligt, der das erste Frauenhaus Österreichs schuf. 1991 wurde Dohnal erste Frauenministerin Österreichs. Für ihr feministisches Engagement wurde Dohnal innerhalb und außerhalb der Partei angefeindet. Im Herbst 1993 – kurz vor der Briefbombe an Sie – titelte das Profil etwa „Heldin und Haßobjekt: Johanna Dohnal“. Im Kontext dieser antifeministischen Schmutzkampagne ist auch die an Dohnal adressierte Briefbombe zu sehen, welche am 6. Dezember 1993 im Posteinlauf des Bundeskanzleramts entdeckt wurde und entschärft werden konnte. Eine öffentliche Solidarisierung mit der Feministin blieb weitestgehend aus.

Dohnal starb 2010. In den folgenden Jahren wurden in Wien ein Gemeindebau in Penzing und der Johanna-Dohnal-Platz in Mariahilf nach der Politikerin benannt.


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