Wolfgang Gombocz/Slowenischer Kulturverein in Bad Radkersburg

«[…] bekannte Angehörige der zweisprachigen Bevölkerung [….] wurden seit Beginn der achtziger Jahre mit »Ohrwatschen«, Berufsverlust, Landesverweis, Kastration, Anschlägen und dem Tod bedroht, meistens telefonisch und anonym, vereinzelt auch schriftlich oder gar von Angesicht zu Angesicht.»

– Wolfgang Gombocz über das politische Klima der 80er Jahre in der Steiermark. Zeitschrift FORVM, Dezember 1994.

Foto: Wolfgang Gombocz/ etscher.
Foto: Wolfgang Gombocz/ Vretscher.

Wolfgang Gombocz ist Philosoph und war Professor an der Universität Graz. Er ist angehöriger der steirisch-slowenischen Minderheit und engagiert sich gegen antislowenischen Rassismus. 1988 war er an der Gründung des Artikel-VII-Kulturvereins maßgeblich beteiligt, der Verein vertritt die Interessen der steirischen Slowen*innen.

Am 5. Dezember 1993 konnte eine an ihn adressierte Briefbombe erfolgreich entschärft werden. Aufgrund der psychischen Folgen des Attentats konnte Gombocz seine wissenschaftliche Tätigkeit zunächst nicht wie geplant weiterführen konnte, zwei Jahre nach dem Attentat publizierte er wieder. Auch Gombocz war von Anfang an davon überzeugt, dass es sich um Täter aus dem rechtsextremen bzw. neonazistischen Milleu handelt musste.

Wolfgang Gombocz kandidierte zuletzt für die antisemitische Kleinstpartei „Liste Gaza“, gemeinsam unter anderem mit der Anwältin Astrid Wagner, die immer wieder Neonazis vor Gericht vertritt.


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter: